Der November schläft und spannt seine Flügel über das goldene Oktoberleben. Mit ihm nähert sich Dunkelheit und die müde Gleichgültigkeit des Lichts. Morgens kommt es kaum durch die feuchte Luft, am Nachmittag vergeht es so schnell, dass man sich fragt, ob es überhaupt je da war. Nur selten bricht die Sonne durch, dann wird aus der Trübnis ein greller Nebel, der uns die Augen zusammen kneifen lässt, wenn er plötzlich zwischen Häuserschluchten steht. Im Wasser wartet schon der Dezember.
Am Ufer streicht er über das Gras und lässt Raureif zurück. Die Möwen halten mit froststarren Beinen nach Fischchen Ausschau, oder zumindest nach Menschen, die kommen, um altes Brot in die Luft zu werfen. Dann stoßen sie los, schreien mit spitzen Zungen und rufen die anderen, die Tauben und die Krähen. In der Kälte sind sie Brüder und Schwestern. Ziehen sich die Menschen von der Brücke zurück, weil sie kein Brot, dafür aber kalte Finger haben, senkt sich Ruhe auf die Vögel. Sie zerstreuen sich und beginnen wieder zu warten.