Was passiert ist: Ich habe diesen Eintrag versehentlich gelöscht, und jetzt, einige Wochen später sind die Erinnerungen an die Zeit in Lettland schon wieder abgekühlt und in Bilder erstarrt, die sich verändern, je mehr ich über sie nachdenke.
Was geblieben ist: Wasserlacken und kalter Regen vor der Markthalle, drinnen Frauen mit Schürzen, die Salzgurken und selbstgemachte Süßigkeiten verkaufen, Parks wie Wälder, Jungelparks eigentlich, in denen man Rehe, oder besser, Tiger vermuten könnte, mitten in den Parks Kanäle, über die Brücken führen und auf den Brücken hängen Lovelocks. Als könnte man der Fügung ein Denkmal setzen, oder etwas fixieren, dass doch flüchtig ist.
Nach dem Regen glänzen die Straßen und eine Russin verlässt ihre Wohnung in der Altstadt mit frisch gelegten Haaren. Einer der Straßenkater bemaunzt sie und sie gurrt zurück, dann gehen beide ihrer Wege.
Erinnerungen sind ein Seltsames, in meinem Kopf verschwimmen die Fassaden Rigas mit den Fassaden Stockholms, bunt sind sie beide und Schmiedeeisenlaternen hängen hier wie da.
Und dann verwechsle ich die Hinterhöfe des alten Bukarest mit den Hinterhöfen des jetzigen Rigas, die verweinten Fassaden, die so viel zu erzählen hätten, ohne dass es noch jemanden gäbe, der zuhört.
Sonst ist ein gutes Gefühl geblieben von der Stadt, ein freundliches und tiefes. Die Erinnerung daran, dass es schön war.